München-Thalkirchen
LAG 504 in Thalkirchen, 1904.
Nachlaß Prof. Lotter (aus: Schulze: Die Isartalbahn)
Bahnkilometer | 2,4 |
Art (1900/2010) | Bf./ - |
Betriebsdaten |
* 10.06.1891 el. B. seit 15.01.1900 + 31.05.1964 |
Status | Areal bebaut |
Bemerkung | Bedarfsbedienung bis 1989 |
Der Bahnhof München-Thalkirchen befand sich südlich der Tierparkstraße im Bereich zwischen der Bebauung an der Maria-Einsiedel-Straße und des Mühlbaches. Im Norden befand sich eine Ladestraße mit drei Gleisen. Unmittelbar am südlichen Bahnhofskopf begannen die Anlagen des Betriebswerks Thalkirchen.
Mit ES 85 06 an der Spitze fährt eine ET85-Garnitur in den Bahnhof Thalkirchen ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die Oberleitungsanlagen bereits von Gleich- auf Wechselstrom umgestellt (27.07.1958).
Foto: A. Luft (aus EJ-Spezial: Baureihe ET/ES85)
Nach der Einstellung des Betriebs am 31.05.1964 blieben die Anlagen bis 1967 erhalten. Danach erfolgte der Rückbau des zweiten Gleises. Übergaben verkehrten auf dem Restabschnitt bis 1989, die offizielle Stilllegung besiegelte 1995 das Ende des Bahnbetriebs.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es hin und wieder Sonderfahrten in diesem Bereich.
Der Bahnhof fiel über die Jahre in einen Dornröschenschlaf, der immer wieder dokumentiert wurde:
Die Bilder entstanden zwischen 1982 und 2005 entstanden. Fotos: Mühlstraßer (schwarzweiß), Weigand/Slg. Weigand (farbig)
Selten sind Aufnahmen vom Bahnübergang in Thalkirchen. An der Stelle, an der Frank Helmersen im Sommer 1981 die Szenerie festhält ist heute die Rampe zum U-Bahnhof Thalkirchen.
Über Jahre bot der Bahnhof und das angrenzende Betriebswerk dem Antiquitätenhandel "Möbel & Trödel" bzw. "Möbel 1900" ein Domizil. Zur Ausstellungsfläche zählte auch eine alte "Donnerbüchse". Ursprünglich stand diese auf dem Zufahrtsgleis zum Triebwagenschuppen auf Höhe der Drehscheibe westlich des Rundschuppens. Später wurde sie umgesetzt auf das östlichste Ladegleis am Nordkopf des Bahnhofs Thalkirchen. Am 01. Juni 2004 erfolgte schließlich der Abtransport des letzten Wagens aus Thalkirchen. Fotos: Weigand
Im Frühjahr 2009 begann der Rückbau der Gleise. Nach über 40 Jahren konnten sich Bahn, Stadt und ein privates Unternehmen zur Nachnutzung einigen. Auf dem Bahnhofsgelände entstanden Wohnungen. Das Betriebswerk wurde bis 2015 in die "Isartalwerkstätten" umgewandelt. Dort fanden verschiedene Firmen representative Geschäftsräume.
Mit einer Einkaufsmöglichkeit und einem zentralen Platz hat das Gebiet sicher an Attraktivität gewonnen - allerdings ist bald sicher nur noch wenigen bewußt, dass hier einst Eisenbahngeschichte geschrieben wurde...
Die Bilder vom Rückbau entstanden zwischen 2009 und 2010. Fotos: Weigand
Bildvergleich des Nordkopfes...
...oben am 8. Mai 2004 und unten am 10. Juni 2012. Fotos: Weigand
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