Impressum Hobby Eisenbahnfotografie

Prinz-Ludwigshöhe



LAG 505 und Turmwagen 276 in Prinz-Ludwigshöhe, 07.06.1935.
Foto Schörner (aus Schulze: Die Isartalbahn)

Bahnkilometer  4,6 
Art (1900/2010)   Bf./ - 
Betriebsdaten  * 04.03.1893
el. B. seit 15.01.1900
+ 31.05.1964  
Status  Areal bebaut 
Bemerkung  Bedarfsbedienung bis 1989  


Um die Jahrhundertwende entstand auf dem Isarhochufer zwischen Thalkirchen und Solln eine Villenkolonie. Der ursprüngliche Charakter ist bis heute erhalten.

Auf der Trasse der Isartalbahn befindet sich heute ein Radweg. Dieser Endet allerdings kurz vor der Münchner Stadtgrenze, ein weiterbau bis zum Bahnhof Großhesselohe ist zwar angedacht, bis heute aber nicht verwirklicht.

Der Abbau der Gleisanlagen in diesem Bereich wurde im Sommer 1999 durch die Firma Braun durchgeführt.

Zurück

Abbau der Gleise 1999. Fotos: Weigand

Weiter


Zurück

Bilder rund um Prinz-Ludwigshöhe. Fotos: Weigand

Weiter



PRINZ-LUDWIGSHÖHE - DER BAHNHOF VON "GUN HILL"

Jugenderinnerungen von Michael Maderer

Ich lebte bis zu meinem 24. Lebensjahr in der Prinz Ludwigshöhe. Die Isartalbahn ging direkt hinter unserem Haus vorbei. Sie war für uns nicht nur eine Möglichkeit, auf - für damalige Verhältnisse - schnellem Weg in die Stadt zu kommen, sie war auch morgens unser Wecker. Als Kinder stiegen wir manchmal über den Gartenzaun, legten ein Pfennigstück oder einen Nagel auf die Gleise, und versteckten uns dann in einem Gebüsch, bis der Zug ratternd vorbeifuhr. Danach holten wir uns den platten Pfennig oder den Nagel, der dann wie ein Schwert aussah, wieder.

Meine Großmutter fuhr mit der Isartalbahn immer zum Einkaufen nach Thalkirchen. Ansonsten fuhren wir, wenn wir in die Stadt wollten, bis Thalkirchen oder Isartalbahnhof und dann mit der Trambahn weiter.


Ein Schmankerl für alle Freunde der Isartalbahn in München - ET 85 am letzten Betriebstag, dem 31. Mai 1964 in Prinz-Ludwigshöhe (Foto: Maderer)


In der Prinz Ludwigshöhe hatten wir keinen Bäcker und keinen Metzger. Deshalb fuhr meine Großmutter öfters zum Einkaufen nach Thalkirchen. Da wir fast immer Katzen hatten, besorgte sie beim Metzger auch Frischfleisch für die Stubentiger. Die waren so clever dass sie herausfanden, dass meine Oma, um Katzenfutter zu kaufen, mit der Isartalbahn nach Thalkirchen fuhr. Es kam dann immer wieder vor, dass sie bei ihrer Rückkehr von der einen oder anderen Katze direkt am Bahnhof Prinz Ludwigshöhe regelrecht abgeholt wurde. Die Katzen wussten genau, mit welchem Zug sie kam. Auf dem Nachhauseweg wurde ihre Tasche dann ausgiebig umschmeichelt.


Einkaufsfahrt nach Thalkirchen... (Foto: Maderer)


Der Inhaber des Bahnhofkiosks, er hieß Herr Brod und schimpfte mich immer, als ich für meinen Vater Bier am Kiosk holte und die Flaschen in die Einkaufstasche legte ("ich pfleg's Bier, und du legst es einfach die die Tasche, du mußt es reinstellen!"). Herr Brod konnte übrigens auch sehr nett sein. Als Kinder lasen (oder besser verschlangen) wir die Rolf Torring Abenteuerromane (Groschenromane, aber für uns natürlich spannend zu lesen). Diese erschienen meines Wissens jeden Freitag. Von Herrn Brod erschall es dann aus seinem Kiosk laut, als ich vorbeiging, "der neue Torring ist da".


Wer möchte da nicht noch einmal ein Eis am Kiosk kaufen und dann in den Zug nach Thalkirchen steigen...? (Foto: Maderer)

Der Bahnhof Prinz Ludwigshöhe war ja nicht besonders schön. Meine Brüder nannten ihn manchmal "Gun Hill", weil er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem im Western "Der letzte Zug von Gun Hill" zu sehenden Bahnhof gehabt haben soll.


Morgen - mit Giganten der Straße bestückt machen wir jeden Kraftfahrer verrückt!!! - Die Stilllegung des Nordabschnitts der Isartalbahn war nicht unumstritten. (Foto: Maderer)



Zurück nach Maria Einsiedel | weiter nach Großhesselohe