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Die Kochelseebahn



Im Herbst 1998 war die Kochelseebahn noch fest in der Hand der Baureihe 139. 139 312 legt sich bei der Ausfahrt aus Benediktbeuern in die Kurve. Foto: Weigand


Eine Reise nach Kochel mit der Bahn konnte man zu früheren Zeiten auf zweierlei Strecken zurücklegen. Natürlich die Isartalbahn über Wolfratshausen, aber auch ab dem Münchner Hauptbahnhof über Starnberg, Tutzing und Penzberg. Der Bahnhof Tutzing liegt an der Hauptbahn München – Garmisch-Partenkirchen, im Juli 1865 erreichte der erste Zug den Ort am Westufer des Starnberger Sees.
Im Februar 1866 verlängerte man die Strecke nach Weilheim und Peißenberg. Um den Kohlebergwerke in Penzberg einen besseren Abtransport zu ermöglichen, erreichte bereits am 16. Oktober 1865 die Staatsbahn Penzberg. Mit den Bauarbeiten für die Verlängerung nach Bichl und Kochel begann man am 23. November 1896. Da der Bahnhof in Penzberg ein Kopfbahnhof war und man sich ein Umsetzen der Loks und den damit verbunden Zeitverlust ersparen wollt, beschloss man, einen Haltepunkt Neu-Penzberg am südlichen Ortsrand an zu legen.


Am 20. September 2007 war 111 030 mit ihrem Wendezug am Kloster Benediktbeuern in Richtung Kochel unterwegs. Foto: Weigand

Im Bahnhof Bichl traf die Staatsbahn auf die Isartalbahn, deren Züge auf den letzten Kilometer bis Kochel gemeinsam mit denen der Staatsbahn verkehrten. Das wichtigste Kunstbauwerk auf dem Weg von Penzberg nach Kochel war die Loisachbrücke bei Bichl. Die Eröffnung der Strecke erfolgte gemeinsam mit der Isartalbahn am 23. Mai 1898. Wichtige Bedeutung kam der Eisenbahn beim Bau des Walchenseekraftwerks in den Jahren 1918 bis 1924 zu, da sämtliche Bauteile per Bahn angeliefert und in Kochel verladen wurden.
Am 4. März 1925 wurde der elektrische Betrieb zwischen München und Kochel eingeführt. Wegen der Geretsrieder Munitionszüge, bei denen in Bichl die Loks umsetzen mussten, wurde der Bahnhof im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Während des Krieges wurde der „Gläserne Zug – ET 91 01“ im Lokschuppen von Bichl versteckt, bevorman ihn nach Wolfratshausen überführte. Besonderes Aufsehen erregte die Bahnlinie 1983. Die Strecke südlich von Penzberg war stilllegungsgefährdet, aber anstatt, wie sonst üblich, den Betrieb einzustellen, schuf die Deutsche Bundesbahn ein neues Regionalbahnkonzept. Um den Betrieb wirtschaftlicher zu machen, wurde die 111 115 vom BW Düsseldorf entliehen, die mit einem Wendezug auf der Strecke pendelte.

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Die Aufnahmen von der Kochelseebahn entstanden zwischen 2003 und 2010. Fotos: Weigand



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