Wolfratshausen
Die Ehre des ersten elektrischen Zuges am 29.06.1960 hatte der "Gläserne Zug",
ET91 01. Foto: Steidl, BD München (aus Schulze, Die isartalbahn)
Bahnkilometer | 26,3 |
Art (1900/2010) | Bf/Bf |
Betriebsdaten |
*27.07.1891 el. B. seit 29.06.1960 |
Status | in Betrieb |
DB Bezeichnung | MWO |
Bemerkung | Heute Endpunkt der S7; Ausgangspunkt der Anschlußbahn nach Geretsried |
Die von München kommenden Züge haben nach der Ankunft in Wolfratshausen den Abstieg ins Isartal über die "Schlederleite" und die sich anschließende Loisachbrücke hinter sich gebracht. Der Markt Wolfratshausen liegt am Zusammenfluss von Isar und Loisach am Fuße des westlichen Hochufers.
Der Markt ist von jeher von besonderer Bedeutung für die Isartalbahn. Für die ersten sechs Jahre von 1891 bis 1897 war Wolfratshausen der Endbahnhof der Isartalbahn. Später wurden die durchgehenden Züge hier geschwächt bzw. gestärkt (also Wagen an bzw. abgehängt).
Ein bergwärts fahrender Zug auf der Schlederleite.
Foto: Sammlung Dr. Schweiger
An der Schlederleite befindet sich neben der Strecke ein Gedenkstein für Geh. Baur. Dr. Ing. E.h. Theodor Lechner, einst Vorstand der Lokalbahn AG. Foto (im Herbst 2009): Weigand
Während des Zweiten Weltkrieges wurde südlich des Bahnhofs ein Anschlußgleis für die Munitionsfabriken in Geretsried eingerichtet. Mit dem zunehmenden Bombardierungen von München wurde schließlich ein Verbindungsgleis nach Süden geschaffen, um die Züge über Bichl abzufahren.
Ehemaliger Bahnsteig der Geretsrieder Bahn, 23. April 2004. Foto: Weigand
Mit der Aufnahme des elektrischen Betriebs 1960 wurde der verbliebene Streckenabschnitt nach Beuerberg mit Schienenbussen bedient, wobei die Fahrgäste in Wolfratshausen umsteigen mussten.
Seit dem 27.05.1972 ist Wolfratshausen wieder der Endbahnhof unserer Bahn.
Ein Vollzug mit blauen ET 420 im Bahnhof Wolfratshausen, am Eröffnungstag der S7, dem 31. Mai 1981.
Foto: Andreas Eigl
Doch dem muss nicht für immer so sein. Lange Jahre bemüht sich die Gemeinde Geretsried schon um eine Verlängerung. Dabei ist allerdings eine komplett neue Trasse über Gelting vorgesehen.
Am 26. Mai 2004 kam die einzige verkehrsrote 103, 103 233, mit einem Sonderzug nach Wolfratshausen.
Foto: Stefan von Lossow
Der Bahnhof verfügt heute über einen Inselbahnsteig mit niveaugleichen Zugang über Gleis 1. Das Empfangsgebäude wurde für den S-Bahnbetrieb mit einem Neubau am Nordende versehen. Außer den beiden Bahnsteiggleisen stehen noch weitere Gleisanlagen zum Rangieren zur Verfügung. Im Süden des Bahnhofs befindet sich entlang der alten Trassen eine zweigleisige Abstellanlage für S-Bahnzüge. Unmittelbar am südlichen Bahnübergang zweigt die Anschlußbahn nach Geretsried ab.
423 582 bei der Ankunft in Wolfratshausen, 23.04.2004.
Foto: Weigand
"Richtung München bitte zurückbleiben!" Das Ausfahrsignal zeigt "Frei langsam", in wenigen Sekunden geht es los... Foto (29.04.2012): Weigand
Während der Wendepause anlässlich der Bewegungsfahrt von 420 001 am 5. Februar 2014 war in Wolfratshausen auch einen Moment Zeit für "Spielereien"... Foto: Weigand
An Tagen mit Föhn kann man auch in Wolfratshausen schon das ehemalige Ziel der Isartalbahn - die Berge - erkennen. Foto (05.02.2014): Weigand
Nachdem im Jahr 2004 bereits ausreichend Triebwagen der BR 423 für die S-Bahn München vorhanden waren, wurden an vielen Bahnhöfen Fahrzeuge der BR 420 abgestellt, so auch in der Abstellanlage in Wolfratshausen, hier führend 420 686.
Blick Richtung Süden aus der Abstellanlage auf das ehemalige Streckengleis Richtung Bichl, 23. April 2004
Südlich Wolfratshausen, nahe dem Streckenende befindet sich das Unterwerk Wolfratshausen. Foto (1989): Wolfgang Gutbrod
Das Unterwerk Wolfratshausen wurde im Zuge der S-Bahn-Ertüchtigung errichtet und verfügt über zwei Umspanner mit einer Leistung von je 10 MVA. Die Anlage ist verbunden mit der 110 kV-Bahnstromleitung Rosenheim - Kochel (Walchenseekraftwerk).
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